Mittwoch, 9. März 2011

Eine der ältesten Flugzeughallen Deutschlands steht in Osnabrück

Aussenansicht der Flugzeughalle
Am 12.September 2010, dem Tag des offenen Denkmals, ergab sich für Osnabrücker eine seltene Gelegenheit einen der ältesten noch existierenden Flugzeughangars Deuschlands zu besichtigen. Gelegen am Gelände der ehemahligen Winkelhausen Kaserne liegt ein unscheinbarer Industriebau, der von einem Tiefbauunternehmen genutzt wird. Ungewöhnlich ist nur das Tonnendach, und wenn man dann einmal alte Luftaufnahmen vom Flugplatz Netter Heide / Osnabrück zu sehen bekommt, erkennt man gleich die Flugzeughalle.

Luftbild aus den 20er Jahren

Der massive Betonbau mit Holzdach ersetzte eine "windschiefe" Halle, die bereits 1911 vom 16-jährigen Flugpionier (!) Friedemeier auf dem ehemaligen Exerzierplatz des Osnabrücker Infanterieregiment 78. errichtet worden war. Die Flugzeughalle wurde im September 1914 erstmalig zur Gebäudeversicherung angemeldet, sie ist also in der Zeit des Sommers 1914 entstanden. In den ersten Wochen des ersten Weltkrieges versuchte der Osnabrücker Flugpionier Gustav Tweer eine Flugschule hier zu etablieren, es gelang ihm nicht und er meldete sich freiwillig nach Darmstadt zur Fliegerersatzabteilung 3 ab.Während der Jahre des Krieges wurde der Flugplatz von der Fliegerersatzabteilung 5 (Hannover) als Aussenlandeplatz genutzt auf dem zukünftige Flugzeugführer nach Überlandflügen auftanken und ihre Maschinen warten lassen konnten. Der Platz hatte nach dem 1. Weltkrieg eine kurze Karriere als Flugplatz für den Bäderdienst der Lufthansa zu den Nordfriesischen Inseln bevor er anfang der 30er Jahre mit der "Winkelhausenkaserne" bebaut wurde. Die Kaserne wird zur Zeit abgerissen, die letzten Nutzer waren Britische Truppen die hier in Osnabrück nach dem 2. Weltkrieg stationiert wurden.

Massive Betonträger in der Stirnwand
Leimbinderkonstruktion a la`1914
Zugemauerte Fenster auf der einen Stirnseite
Stirnseite der Halle mit flachem Anbau
Durch die fachkundige Führung von Herrn Martin Frauenheim aus Hagen, einem Flugzeugarchäologen und anerkannten Experten für frühe Fliegerei war es möglich, diese eigendlich privaten Räumen der Firma Clausing Tiefbau zu besichtigen.

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