Abmontierter Doppeldecker (Mars?) auf Transportwagen
Fertig! Scheinbar wurde dieser Wagen von Pferden gezogen.
Oft habe ich mir die Frage gestellt, wie Flugzeuge in der Frühzeit der Fliegerei transportiert wurden. Da nur bei gutem Wetter und oftmals auch nur bei Windstille geflogen werden konnte, mussten die Flugzeuge über weitere Strecken auf Eisenbahnwagen oder ähnlichem verladen werden. "Oder ähnlichem" fand ich neulich in einem Buch aus 1913...Aber seht selbst.
Die Deperdussin "B" stellt ein tolles Stück Französische Fluggeschichte dar: das Modell "B" aus 1911 kann als Vorläufer der späteren "Spad" Jagdfugzeuge gelten. Die Aufnahme stammt aus dem Pariser Luftfahrtmuseum Musée de l'Air et de l'Espace und wurde von mir im Dezember 2010 "geknippst".
Die Deperdussin aus der Shuttleworth Collection wurde von mir im Sommer 2010 fotografiert, es handelt sich um das Vorgängermodell der oben gezeigten Maschine, ein Apparat aus 1910.
Deperdussin aus 1910 in der Shuttleworth Collection, England
Medaille Rückseite, die Bandschnalle ist nicht original
Als im Jahre 1909 Hans Grade als erster Deutscher die Anforderungen des "Lanz Preises" erfüllte, nachdem Flugzeugführer, Flugapparat und Motor aus Deutschland stammen musste, "hinkte" Deutschland Frankreich und Enland bereits um 1 bis 2 Jahre in der Entwicklung von Flugapparaten und der Ausbildung von Flugzeugführern hinterher. Diese Tatsache besserte sich in den nächsten Jahren nicht, so das Prinz Heinrich von Preussen bei seiner Eröffnungsrede anlässlich der Allgemeinen Luftfahrt Ausstellung (ALA) am 03.April 1912 zur "National-Flugspende" aufrief. Geld sollte gesammelt werden um die Ausbildung von Flugzeugführern vorranzutreiben und Flugapparate anzuschaffen. Bis zum Ende des Jahres 1912 wurde so eine Summe von 7,5 Millionen Goldmark gesammelt, ein unglaublicher Betrag für die Zeit. Ein Bankbeamter verdiente ca. 500,- Goldmark im Jahr!
Aus der National-Flugspende wurden auch zahlreiche Preise für Flug-Wettbewerbe ausgelobt, Sonderpreise für besondere Leistungen wurden vergeben.
Für den Spender gab es je nach Spendenhöhe eine Spendenmarke oder eine Medaille.
Ein heutzutage fast unbekannter Name ist ist der von Werner Voß, einem deutschen Jagdflieger aus dem 1. Weltkrieg. Voß diente in der berühmten Jasta 2 und war ein enger Freud von Manfred von Richthofen. Als Träger des "Pour le Merite" Ordens war er einer der ersten Piloten, die den Fokker Dreidecker flogen. Er erzielte 48 Abschüsse, davon allein 22 in den letzten drei Wochen seines Lebens. Am 22. September 1917 befand sich Voß auf einem 24-Stunden Sonderurlaub in Berlin, wo er mit Anthony Fokker seine Erfolger feierte. Am nächsten Tag, den 23. September 1917 war er schon wieder an der Front, wo er auch sofort wieder mit seinem Flugzeug auf die Jagd ging. In völliger Selbstüberschätzung griff er eine englische Staffel von 7 (!) S.E.5a unter dem Englischen Ass James McCudden an........
Ich beobachtete, daß die Bewegungen des Dreideckers plötzlich sehr regellos wurden und dann sah ich ihn in ziemlich steilem Winkel abwärts sausen. Ich beobachtete den Absturz, der erst am Erdboden endete. Dort zerstob die Maschine in tausend Stücke, sie schien sich buchstäblich in Pulverstaub aufzulösen. [...] Solange ich lebe, werde ich mit Bewunderung an jenen deutschen Flieger zurückdenken, der zehn Minuten lang als einzelner gegen sieben von uns gekämpft hatte und dabei jeder unserer Maschinen Treffer beigebracht hat. Seine Flugfertigkeit war wundervoll und sein Mut erstaunlich. Nach meiner festen Überzeugung ist er der tapferste deutsche Flieger, den ich je den Vorzug hatte, kämpfen zu sehen.“
Major James McCudden
So starb der "Krefelder Tanzhusar" gerade mal 20 Jahre alt.....